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1. Geschichte des Altertums - S. 133

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 133 geflogen kamen; das war ein sehr gnstiges Zeichen. Bald darauf erschienen dem Romulus zwlf Geier, und zu gleicher Zeit donnerte und blitzte es. Da entstand neuer Streit. Jeder der Brder behauptete, er msse König sein, Remus, weil ihm zuerst die Geier, Romulus, weil ihm zwlf unter Donner und Blitz erschienen seien. Von Worten kam es zu Thaten, und Remus soll im Getmmel erschlagen worden sein. Andere erzählen, Remus sei, den Bruder Remus wird hhnend, der die Stadtmauer -gesprungen; darber aufgebracht, habe erschlagen. Romulus einen Stein ausgehoben und seinen Bruder mit den Worten erschlagen: So ergehe es Jedem, der meine Mauern zu berschreiten wagt." Nach dem Tode des Remus nannte Romulus die neu erbaute Stadt nach seinem Namen Rom." Die Erbauung der Stadt setzt man gewhnlich in das Jahr 753 v. Chr.; man feierte in der sptem Zeit den 21. April als den Grndungstag Roms. . 28. Sagen uou tceu rmiftfien lnigen. Der Anfang der Stadt Rom war klein. Die ersten Bewohner Rom anfangs derselben bildeten theils die Gefhrten des Romulus und Remus, Mein theils ausgewanderte Brger aus Alba Longa. Um die Zahl seiner Brger zu vermehren, erffnete Romulus ein Asyl d. i. eine Frei-statte fr alle Leute, welche ihre Heimat meiden muten. Auf diese Weise siedelten aus den benachbarten Stdten und Lndern eine Menge Leute, Freie und Sclaven, Gute und Bse, nach Rom der. Aber den Brgern der neuen Stadt fehlte es an Frauen, erweitert sich, und da die benachbarten Völker keine Lust zeigten, ihnen ihre Tchter zu geben, so ersann Romulus eine List. Er veranstaltete zu Ehren des Neptun feierliche Spiele und lud die Nachbarn zu denselben ein. Diese kamen auch mit Weib und Kind und ahnten nichts Bses; insbesondere sollen viele Sabiner erschienen sein. Kaum hatten die Spiele begonnen, so brachen auf ein Zeichen des Romulus Der Raub die Brger Roms hervor und raubten an 700 Junafrauen, welcheber a6inei , ^ . r * i ' J rmnen zu den Spielen gekommen waren. Dle Eltern der geraubten Tchter ergriffen bestrzt die Flucht, schrieen laut der die Verletzung des Gastrechts und riefen den Neptun zum Rcher der erlittenen Schmach an. Zuerst erschienen die Latiner mit einem Heere vor Rom, wur-den aber von Romulus geschlagen und auf den Antrag der Hersilia (sie war eine geraubte Latinerin und Gemahlin des Romulus geworden) als Brger Roms in die Stadt aufgenommen. Hitziger ward der Kampf, als die Sabiner vor Rom anlangten.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1878 - Mainz : Kunze
34 Einlei tuitg. und kehrt mit ihrem Retter Herwig in die Heimat zurück. werde. Allein Ortrun umklammerte den Mörder und hielt ihn zurück, bis Hartmuth erschien und ihn verjagte. Diese Großmuth vergalt später Herwig, welcher ihn aus den Händen des gräßlich wüthenden Wate befreite und ihm das Leben schenkte. Wate warf Alles vor sich nieder und schonte Niemand. Der alten, schlimmen Gerlinde hieb er den Kopf ab - und mordete die Kinder in der Wiege, um die normannische Jugend zu vertilgen. Mit reicher Beute kehrten die Hegelingen heim zu Frau Hilde und veranstalteten große Festlichkeiten, worauf Herwig mit Gudrun, Ortwin, Gudruns Bruder, mit der edlen Ortrun, Hartmuth mit der treuen Hildburg und Siegfried von Morelant mit Herwigs Schwester sich vermählten.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1878 - Mainz : Kunze
168 Dritte Periode des Mittelalters. sie werde Mutter eines Kindes werden, welches ganz ©teilten verderben btemer "'brde, und hatte die Tochter darum in das Klarakloster von Palermo Friedrichs ii. gethan. Allein nachher vom Papste ihres Klostergelübdes entbunden, heiratete sie den Kaiser, welchen sie auf seinen Feldzügen begleitete. Ste nahm Antheil an den Regierungsgeschästen und ward Mutter des großen Hohenstaufen Friedrichs Ii. Noch vor ihrem Tode ernannte sie mit großer Klugheit den Papst Jnnoeenz Iii. zum Vormunde ihres Sohnes. Philipp von Schwaben war mit der griechischen Prinzessin Irene vermählt gewesen und hatte zwei Töchter, von betten die jüngste den Gegenkaiser ihres Vaters, Otto Iv., heiratete. Unter Kaiser Heinrich Vi. versuchte eine muthige Frau bett Streit der Welsen und Ghibellinen durch eine Heirat beizulegen; es war Jrmgarb von Henneberg, welche an Heinrichs Oheim, Konrab von ;n§0l)enftaufen' tmahlt war. Ihre Tochter Agnes war noch von und ihre Loch-, Friedrich Barbarossa dem Sohne Heinrichs des Löwen, der gewöhnlich tev Agnes. Heinrich der Schöne oder der Lange genannt wird, als Gemahlin versprochen worden. Durch die Feindschaft zwischen dem Kaiser und dem Löwen war diese Verbindung nicht zu Stande gekommen. Als nun der französische König Philipp August sich um Agnes Hand bewarb, erklärte diese ihrer Mutter, sie wolle das Loos der schönen Jngeborg von Dänemark*) nicht theilen und werde ihre Hand nur dem Manne reichen, dessen Braut sie schon in früher Jugend genannt worden sei. Irmgard schickte Boten an Heinrich und ließ ihn auffordern, auf der Burg Stahleck bei Bacharach am Rhein sich einzubinden, da Philipp August um Agnes werbe und Mutter und Tochter in diese Verbindung nie willigen würden. Heinrich folgte dem Boten, und noch am näm-lichen Abend erfolgte die Trauung in Abwesenheit des Vaters (1194). Als nun Konrad, welcher den Kaiser in Speier besucht hatte, heimkehrte, ging ihm seine Gemahlin entgegen und sprach zu ihm: „Herr! Gestern kam ein Falke über's Feld geflogen mit braunem Haupte und weißer Kehle. Gut gekrümmt sind ihm Klauen und Schnabel zu mächtigem Fange und die Schwungfedern reichen soweit, daß matt wohl sieht, fein Vater habe ihn auf einem hohen Aste erzogen. Diesen Falken habe ich gefangen und behalten." Konrad verstand die räthsel-hafte Rebe nicht; bet führte ihn Jrmgarb in das Zimmer, wo Heinrich und Agnes Schach spielten. „Hier", so fuhr Irmgard fort, „hier ist der Sohn des edlen Löwen von Braunfchweig, dem habe ich unsere Tochter gegeben; möge er Euch lieb und genehm fein!" Anfangs *) Philipp hatte sich scheiden lassen.

4. Theil 2 - S. 283

1867 - Breslau : Max
Der sächsische Prinzenraub. 281 Prinzenraubes. Es lebte damals in Sachsen Kurfürst Fried- rich der Sanftmüthige, der mit seinem Bruder, dem Land- grafen von Thüringen, einen Krieg führen mußte. Dabei wurden einem der Ritter des Kurfürsten, dem Kunz von Kaufun gen, einige Güter verwüstet, wofür ihm der gutmüthige Friedrich eine Entschädigung gab. Aber Kunz, ein unbändiger und übermüthiger Mensch, war damit nicht zufrieden, drohte sogar, sich an seinem Herrn zu rächen, und als ihm dieser lächelnd zurief: „Mein Kunz, siehe wohl zu, daß du mir die Fische im Teiche nicht verbrennst!" verließ er ungestüm den Hof, verband sich mit zwei andern Rit- tern, Mosen und Schönfels, und lauerte nur auf eine Gelegen- heit zur Rache. Er wollte die beiden Prinzen, Ernst und Albrecht, entführen und sie nicht eher wiederbringen, bis ihm ein tüchtiges Lösegeld bezahlt sei. Ein treuloser Küchenjunge im Schlosse, Hans Schwalbe, war bestochen. Dieser meldete ihm eines Tages: in der nächsten Nacht könne der Streich ausgeführt werden, der Kurfürst sei nach Leipzig gereist, alle Hofleute zu einem Schmause nach der Stadt geladen, das Gesinde wolle er schon betrunken machen, und die Kursürstin sei mit ihren Kindern allein. Dem- nach erschien Kunz mit seinen Gefährten in der Nacht unten am Schlosse in Altenburg, das auf einem Felsen liegt und damals die Residenz war. Vermittelst Strickleitern, die Hans Schwalbe oben befestigt hatte, stiegen er und einige Gefährten, während die andern unten bei den Pferden blieben, in den Schloßhof und von da durch das Küchenfenster in das Schloß, wo Alle in tiefem Schlafe lagen. Leise verschloß er das Schlafgemach der Kurfürstin und ihrer Kammerfrau, öffnete durch einen Nachschlüssel das Zim- mer, in dem die kleinen Prinzen (von 14 und von 12 Jahren) mit einem kleinen Grafen von Barby schliefen, und hob den äl- tern, Ernst, aus dem Bette. Dieser erkannte den Ritter, weckte die neben ihnen schlafende alte Kammerfrau und schrie aus Leibes- kräften: ,,O Bule! Bule! Kunz von Kaufungen will uns um- bringen! Sagt's geschwind der Frau Mutter!" — „Rührst du dich, so bist du des Todes!" rief ihr dagegen Kunz zu unsi ver- sicherte den: zitternden Knaben, es sollte ihm nichts geschehen, wenn er gutwillig mitginge; sonst müßte er sterben. Indessen kroch der jüngere Prinz Albrecht, der von dem Lärme aufgewacht war, aus seinem Bette und versteckte sich unter die Bettstelle, so daß Mosen, der den Auftrag hatte, ihn zu entführen, statt seiner den kleinen Grafen mitnahm. Aber auf dem Hofe entdeckte Kunz

5. Theil 2 - S. 121

1867 - Breslau : Max
Erster Kreumg. Einnahme von Antiochia. 119 mit keinen Vorrüthen versehen. Bald entstand also eine so fürch- terliche Hungersnoth, wie die Geschichte nur wenige aufzuweisen hat. Diejenigen, welche noch Pferde hatten, hielten sich für reich; denn sie zapften ihnen von Zeit zu Zeit Blut ab, um sich daran zu erquicken. Hunde, Katzen, Ratten und Mäuse waren Lecker- bissen; Nesseln, Distelköpfe und Wurzeln wurden begierig ver- schlungen, Schild- und Schuhleder gekocht und daran genagt, ja, Manche stiegen in die Grüfte hinab und stillten ihren Hunger an den erst kürzlich verscharrten Leichnamen der Türken. Solche gräßliche Uebel sind Hunger und Durst, daß sie deu Ekel des Menschen fast gänzlich vertilgen und ihm nur Einen Gedanken lassen: den Magen zu füllen und den Gaumen zu netzen! — Selbst der edle Gottfried hatte zuletzt weder ein Pferd mehr, noch Geld/ ein neues zu kaufen. Die Menschen schlichen wie Schatten umher; selbst Balduin, Graf von Flandern, mußte sein Brod zusammenbetteln, und die Soldaten weigerten sich in wil- der Verzweiflung, fernerhin Dienste zu thun. Jeder verkroch sich in seiner Wohnung, um hier in dumpfer Erstarrung hinzusterben. Aber plötzlich änderte sich wie durch Einen Schlag die ganze Scene. In unbändigem Freudentaumel läuft Alles durcheinan- der; der Geist eines neuen Lebens ergießt sich durch die ganze verödete Stadt. Alle vergessen des Hungers und verlangen nur gegen den Feind geführt zu werden. Und was hat diesen plötz- lichen Wechsel hervorgebracht? Sind etwa einige Tausende von Wagen mit Zufuhr angekommen? Ist ein großes Magazin ent- deckt? — Alles nicht. Man höre, was vorgegangen war. — Ein Priester aus der Provence, Peter Barthelemy, trat vor die Fürsten und bezeugte: ein sonderbares Ereigniß habe sich mit ihm zugetragen. Der heilige Andreas sei ihm in drei verschiede- nen Nächten erschienen und habe ihm gesagt, daß vor dem Hoch- altäre der Peterskirche in Antiochia in der Erde die heilige Lanze liege, mit welcher der römische Kriegsknecht die Seite des Hei- lands verwundet habe. Dann habe er ihm befohlen, die Kreuz- fahrer zu ermuntern, sie auszugraben; denn mit ihr würden sie siegen. Er habe den Befehl das erste und zweite Mal vernach- lässigt; da sei der Heilige das dritte Mal sehr zornig erschienen und habe ihm den Tod gedroht, wenn er nicht augenblicklich die Stelle den Kreuzfürsten entdecke. Alle staunten über das Gehörte; aber erst als er einen Eid ablegte, glaubten sie ihm. Das Ge- rücht von der Erscheinung durchflog schnell die Stadt; die halb-

6. Theil 2 - S. 295

1867 - Breslau : Max
Richard Iii. 293 schied und konnte sich lange nicht von ihm losreißen. Sie hat ihn auch wirklich auf dieser Erde nie wiedergesehen. Glocester lachte vor Bosheit, als man ihm den Kleinen brachte. Nun ging er schnell an sein Werk. Zuerst ließ er den Bruder der Königin hinrichten, ohne Ursache und Verhör, sich selbst aber zum Protector von England ausrusen, weil der König noch unmündig sei. Dann sprengte er aus, seine beiden älteren verstorbenen Brüder, Eduard Iv. und der Herzog von Clarence (sprich Clärens), wären keine echten Söhne seines Vaters gewe- sen. Das that er deswegen, damit die Kinder, die Beide hinter- lassen hatten, also auch der König Eduard V., als unfähig zur Regierung gelten sollten, und nun kam es noch darauf an, das Volk zu überreden, ihn an die Stelle seines Neffen zum Könige zu wählen. Dazu hatte er eine List ausgesonnen, die aber sehr plump war. Er bestach nämlich einen Prediger, daß dieser in einer Predigt die unechte Geburt jener beiden Prinzen bewiese und dann seine, des Glocester, Vorzüge recht rühme. In dem Augenblicke wollte er in die Kirche treten, und dann, hoffte er, würde das Volk gewiß gleich rufen: Es lebe König Richard! Aber es mißlang. Nachdem nämlich der Prediger schon gerufen hatte: „Seht diesen ausgezeichneten Prinzen, das Ebenbild sei- nes vortrefflichen Vaters" u. s. w., war von Glocester noch nichts zu sehen, und als er endlich kam, mußte der Prediger die schöne Anrede noch ein Mal wiederholen. Die ganze Gemeinde merkte die List, Alle lachten und — Keiner ries. Glocester versuchte eine neue List. Der Lord Mayor (sprich Lord Mähr) oder Bürgermeister von London mußte die Bürger- schaft zusammenrufen, und nachdem ein Minister die großen Ver- dienste des Herzogs von Glocester auseinandergesetzt hatte, fragte er die Bürger, ob sie den Herzog zuni Könige haben wollten? — Kein Laut ließ sich hören. „Wie kommt das?" fragte er den Mayor. „Vielleicht haben sie Euch nicht verstanden," antwortete dieser. Der Minister wiederholte die Frage mit andern Worten, aber wieder — allgemeine Stille. „Das ist ja", sprach der Mi- nister, „eine sonderbare Hartnäckigkeit. Man brauchte euch auch gar nicht erst zu fragen; es geschieht blos aus Güte gegen euch. Gebt aber doch eure Meinung deutlich zu erkennen!" Indessen hatten die Bedienten Glocesters und des Ministers unter die Straßenjungen Geld ausgetheilt, daß sie rufen sollten, und die riefen denn auch aus vollen Kräften: „Es lebe König Richard!"

7. Theil 2 - S. 335

1867 - Breslau : Max
Cortcz. 333 und Gebirge bis an den großen Stillen Ocean vor, und war der erste Europäer, der dieses unermeßliche Weltmeer erblickte; Diaz de So lis fuhr 1515 längs der Ostküste von Südamerika hinunter, um eine Durchfahrt durch diesen Erdtheil zu suchen, und fand den Meerbusen des großen La Plata-Stromes. Aber die wichtigste Entdeckung war doch die vom Reiche Mexico (sprich Mechiko). Dies hing auf folgende Weise zusammen. Bei dem spanischen Statthalter auf der Insel Cuba, Velas - quez (sprich Velaskez), meldeten sich ein paar spanische Seeleute, die von der Insel aus nach dem gegenüberliegenden festen Lande gesteuert waren und mit neuen Nachrichten zurückkamen. Sie konnten nicht genug Wunder davon erzählen. Sie hatten da wohlbekleidete Menschen, Städte und Dörfer mit steinernen Ge- bäuden, Tempeln und Thürmen und ein ausnehmend fruchtbares Land gesunden. Diese Beschreibung machte den Velasquez lüstern, das Land zu erobern; dann hoffte er sich von dem Statthalter aus Haiti unabhängig machen zu können. Nur wußte er nicht recht, wem er den Oberbefehl über die dahin zu schickenden Schiffe und Soldaten anvertrauen sollte. Selbst hinzugehen hatte er zu wenig Muth und von dem hinzuschickenden Anführer verlangte er Tapferkeit und Verstand, aber auch Mangel an Ehrgeiz, damit er alle Vortheile und Ehre ihm, dem Velasquez, überließe. Da wurde ihm ein Mann empfohlen, wie er sich gerade gewünscht hatte. Dies war Hernández Cortez (sprich Cortes), aus einer kleinen Stadt in Estremadura in Spanien gebürtig, damals 33 Jahre alt. Sein Vater war ein Edelmann von mäßigem Vermögen, wollte aber aus seinem Sohne gern etwas Rechtes machen und schickte ihn auf die Universität nach Salamanca, um da zu studiren. Aber das war für den Feuerkopf nichts. Er sehnte sich hinaus in die weite Welt, und wollte eben mit einem spanischen Heere nach Italien gehen, als er frans wurde. Rach seiner Herstellung beschloß er, nach Amerika zu gehen. Der Vater willigte ein, damit seine Wildheit sich dort austoben möchte, und so war er nach vielen Widerwärtigkeiten und Abenteuern nacb Cuba gekommen. Hier lebte er mehrere Jahre, oft in großer Be- drängniß; aber inimer wußte sich sein unternehmender Kopf zu helfen. Da fiel die Wahl des Velasquez auf ihn. Zwar warnten einige seiner Feinde den Statthalter vor seinem flammenden Ehrgeize, aber dieser glaubte ihnen nicht. Cortez ergriff den Antrag mit tausend Freuden. Run hatte

8. Theil 4 - S. 115

1862 - Breslau : Max
Schlacht bei Waterloo. 115 Marschall Grouchy den Preußen mit der übermüthigen Weisung nach, dieselben „in den Rhein zu stürzen"; die Engländer da- gegen wollte Napoleon selbst am folgenden Tage angreifen. Wel- lington, welcher gegen die feindlichen 120,000 Mann nur 80,000 hatte, ließ Blücher um zwei Haufen Unterstützung bitten, und erhielt zur Antwort, daß Blücher nicht mit zwei Haufen, son- dern mit dem ganzen Heere kommen würde, und am andern Morgen ging durch das ganze preußische Lager der Jubelruf: „Es geht wieder vorwärts!" Aber schon am frühen Morgen, ehe die Preußen eintreffen konnten, hatte Napoleon den Kampf gegen Wellington eröffnet. Dieser stand auf den Höhen von Mont St. Jean, gegen welche Napoleon seine ganze Heeresmacht mit unbeschreiblichem Ungestüm heranführte. Mit der fürchterlichsten Erbitterung wurde von bei- den Seiten gestritten, und es möchte schwer zu entscheiden sein, welches Heer sich tapferer erwiesen. Napoleon aber meinte, zu- letzt müsse doch die Uebermacht siegen, und nachdem seine An- griffe schon drei-, viermal zurückgeschlagen waren, trieb er immer neue Heeresmassen die Höhen hinan gegen den unerschütterlichen Feind. Schon bedeckten 10,000 Engländer das Schlachtfeld und die Kämpfenden waren aufs äußerste erschöpft; mit schwerer Be- sorgniß rief der englische Feldmarschall aus: „Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen!" Da auf einmal donnerten die preußischen Kanonen im Rücken des Feindes, und mit Dankes- thränen rief der tapfere Feldherr: „Nun, da ist der alte Blücher!" Das preußische Heer hatte wegen der sumpfigen Wege nicht frü- her herbeikommen können, so sehr auch Blücher, als er von fern den Schlachtendonner hörte, den Marsch beeilt hatte. Jetzt war zwar auch erst ein kleiner Theil seiner Truppen zur Hand, aber mit ihnen rückte er sofort in geschlossenen Reihen die Höhen jen- seit des Feindes herab, erst im Schritt, dann in schnellem Lauf und mit schmetternder Schlachtmusik. Während nun Napoleon einen Theil seines Heeres gegen die Preußen umwenden ließ, wollte er den letzten Augenblick benutzen, um die ermatteten Eng- länder durch einen nochmaligen verzweifelten Anlauf niederzu- werfen, und ließ den größten Theil seiner berühmten Garden mit fürchterlicher Gewalt gegen sie anrücken. Aber auch Welling- ton nahm seine letzten Kräfte zusammen, und es entspann sich ein wahrhaft furchtbarer mörderischer Kampf. Die Garde wurde hart bedrängt und von den englischen Reitern aufgefordert, sich 8*

9. Theil 4 - S. 57

1862 - Breslau : Max
B onaparte in Aegypten. 57 Niederlage und zogen sich nach Deutschland zurück, und der wankelmüthige Kaiser Paul, unzufrieden, daß die Oestreicher nicht überall seinem Suwarow den Oberbefehl eingeräumt hatten, rief sein Heer wieder nach Rußland zurück. Dagegen blieb Erzherzog Karl am Rheine Sieger, eben so wie General Melas in Italien, und am Ende des Jahres waren die Franzosen aus Deutschland und Italien getrieben. Inzwischen hatte Bonaparte ein großes Unternehmen ver- sucht. Er hatte schon einige Jahre früher die Idee aufgefaßt, sich Aegyptens zu bemächtigen. Da dieser Gedanke seinen ro- mantischen Eroberungsplänen zusagte, so schlug er dem Direc- torium die Ausführung vor. Dieses haßte ihn und ergriff be- gierig die Gelegenheit, ihn auf diese Weise zu entfernen. Dazu kam, daß das Directorium aus kein Land erbitterter war, als auf England, und durch die Eroberung Aegyptens hoffte man dazu zu gelangen, den Engländern ihre reichen Besitzungen in Ostindien zu entreißen. Geschwind schickte man geheime Unterhändler an den König der Maratten, Tippo Saib, der schon lange die Fortschritte der Engländer mit besorgten und neidischen Augen betrachtet hatte, und fordete ihn auf, die englischen Besitzungen in Ostindien anzufallen. Indessen wollten die Franzosen Aegypten erobern und von da aus ihm iu der Eroberung.ostindiens bei- stehen. Welch ein riesenhafter, abenteuerlicher Plan! Tippo Saib ließ sich bereden, fing Krieg an, wurde aber geschlagen und beim Sturme auf seine Hauptstadt Seriugapatnam, wobei sich Oberst Wellesley (sprich Wellsli), später Herzog von Wellington, vorzüglich hervorthat, getödtet. Bonaparte hatte indessen 36,000 Mann Kerntruppen bei Toulon gesammelt und segelte am 20. Mai 1798 ab. Er nahm außerdem eine Anzahl tüchtiger Gelehrten und Künstler mit, welche die Alterthümer Aegyptens genau unter- suchen sollten. Mehrere Flotten vereinigten sich mit der seinigen. Es war ein herrlicher Anblick! Vierhundert große Seeschiffe von günstigem Winde getrieben, glitten in majestätischerpracht dahin und glichen einer großen schwimmenden Stadt. Die Soldaten waren voll Muth, träumten von nichts als Siegen und konnten den Augenblick der Landung kaum erwarten. Zunächst ging es auf Malta los, damals noch im Besitz des Malteserordens. Die Insel wurde aufgefordert, sich zu ergeben, und obgleich sie durch ihre Festigkeit Monate lang hätte widerstehen können, so

10. Mittlere Geschichte - S. 291

1848 - Leipzig : Brandstetter
291 Reiches, während der Minderjährigkeit Ladislaus V., beinahe ganz allein mit seinen Kriegsleuten die Grenzen vertheidigte, und dem Kaiser Fried- rich, der den König und die Krone von Ungarn in Händen hatte, muthig die Spitze bot. Dadurch erkämpfte er wenigstens, daß der zwölfjährige König nach Preßburg kam und sodann unter der Leitung seines Oheimes, des Grafen Ulrich von Cilli,.die Regierung übernahm. Schade, daß dieser tapfere und staatskluge Mann aus Neid und Mißguitst dem großen Hunyad feind war, und seinen persönlichen Haß dem allgemeinen Wohle des Landes nicht aufopfern wollte. So kam wieder Zwiespalt unter die Großen des Reiches, — zu einer Zeit, in welcher eben die größte Eintracht nöthig war, um gegen den furchtbaren Feind der Christenheit sich zu rüsten. §. 15. Die Eroberung Conftantinopels im I. 1453. Der alte Murad war gestorben; sein Sohn Mohamed bestieg den Thron der Osmanen und restdirte zu Adrianopel. Er unternahm sogleich große Rüstungen, denn er hatte sich vorgenommen, das byzantinische Reich vollends zu zertrümmern und sofort gegen Westen hin alle europäische Län- der zu erobern. Constantin Viii., der letzte griechische Kaiser, stand bei solcher Gefahr männlich und gerüstet da, ja er bot Alles auf, um Con- stantinopel und sein Reich zu retten. Den Papst Nico laus V. und alle christlichen Fürsten bat er um Beistand und Hilfe. Bei dem Kaiser Fried- rich Iii., der ein unkriegerischer Herr war und sich nur um die Vermeh- rung seines Hauses, nicht um die Wohlfahrt des deutschen Reiches kümmerte, fand er eben kein Gehör, Nico laus V. aber versprach nur dann Hilfe, wenn sich die griechische Kirche mit der römischen vereinigte. Gern hätte Constantin diese Bedingung erfüllt, allein fanatische Mönche hinderten den Abschluß eines Vertrages durch Geschrei und Aufruhr. Nur Hunyad be- trieb in seinem Reiche einen Kreuzzug gegen die Osmanen, doch wurden seine Rüstungen durch die Selbstsucht der Großen und durch den Neid seiner Feinde verzögert. Unterdessen verheerte Mohamed die ganze Gegend um Constantinopel, obschon ein Friedensvertrag zwischen seinem Vater und Con- stantin bestand, und suchte auf diese Weise eine Ursache zum Kriege. Als sich die Landleute gegen ihn zur Wehr stellten und einige Türken erschlu- Entsehens entfuhr der Mutter über den Verlust des theueren Kleinodes, als zu glei- cher Zeit ein Waidmann aus dem Gehölze sprang und mit seiner Armbrust den Raben so traf, daß er vor der Frau zu Boden fiel. Ihre Freude darüber war sehr groß und wurde noch erhöht, als sic in dem Waidmanne Siegmund erkannte. Er nahm die Geliebte sogleich an den Hos, ließ den Knaben, der von dem Naben den Namen Corvinus (Rabe heißt lat. Conus) erhielt, wohl erziehen, und schenkte ihm, als er erwachsen war und ritterliche Thaten im Kriege vollführte, das Schloß Hunyad in Siebenbürgen. Hunyad und sein großer Sohn Matthias führten in dem Wappen einen Raben, der mit dem Ringe aufflog. >9*
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